Neue Motorbezeichnungen: Diesel- und Benzinmotoren

Diese beinhalten ab sofort die SCR Technik, das heißt selektive katalytische Reduktion. Sie bewirkt, dass schädliche Stickstoffe sowie nicht erwünschte Nebenreaktionen und damit die Gesamtemissionen reduziert werden.
Die SCR wird mit der AdBlue Einspritzung verbunden. Beim AdBlue Mittel handelt es sich um eine Ammoniaklösung, welche die Stickoxide reduzieren und damit zusätzlich zu einer Emissionsverringerung beitragen.
Die beiden Systeme SCR + AdBlue kennen bereits einige Kunden von den Renault Modellen Traffic, Master und Alaskan. Für alle anderen ist sicherlich auch die Leistungsverbesserung von Bedeutung. So besitzen die neuen Motoren ein höheres Drehmoment und stärkere Leistung.
Da diesen Motoren neue Bezeichnungen verliehen werden und die bisherige Reihe „Energy“ nicht mehr klar von den neuen Motoren unterschieden werden kann, wird es die „Energy“ Motoren in Zukunft nicht mehr geben.
Die neue Reihe trägt die Bezeichnung „Blue dCi“ und wird künftig in allen neuen Nutzfahrzeugen und PKW verbaut.
Lediglich einige spezielle Fahrzeugmodelle sind von dieser Veränderung ausgenommen und werden weiterhin mit Motoren nach Euro 6b Norm produziert und verkauft.
Eine weitere Ausnahme sind Fahrzeuge mit Ottomotoren, da sich die Menge der ausgestoßenen Stickstoffoxide im Vergleich zu anderen Motoren unterscheidet. Daher machen in diesem Fall andere Technologien zur Schadstoffreduktion mehr Sinn.

Ottopartikelfilter

Obwohl Ottomotoren den Vorteil besitzen, äußerst sparsam zu sein, geben sie dennoch vermehrt Rückstände, nämlich Feinstaubpartikel ab. Zur Lösung dieses Problems bauen viele Hersteller Ottopartikelfilter ein.
Renault will diese in Zukunft für seine Ottomotoren nutzen, um die Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren und so den EU Verordnungen besser gerecht zu werden.
Dieser Partikelfilter funktioniert als ein Behälter, in dem Feinstaubpartikel aufgefangen werden. Durch die ohnehin hohen Temperaturen der Abgase werden diese dann zu Asche verbrannt.
Das bringt außerdem den Vorteil, dass keine Regeneration des Filters notwendig ist.

Was ist die EURO 6 Norm?

Die Euro 6 Norm der Europäischen Union legt Abgaswerte für neu zugelassene Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge fest. Diese Richtwerte werden immer wieder angepasst.
Vor jeder Marktzulassung eines neuen Automodells muss eine Marke daher nachweisen, dass das Modell den neuen Richtwerten entspricht. Begonnen haben die Anforderungen mit der EURO1, die EURO 5 endete schließlich im August 2015. Darauf folgte zuerst EURO 6 und 6b für eine Reduktion der Schadstoffemissionen. Mit 6c kam erstmals das neue WLTP Labortestverfahren zum Einsatz, dass den realen Fahrbedingungen näherkommen sollte.

Als Ergänzung dazu wurde dann noch der RDE Test, also ein Fahrtest unter realen Bedingungen eingeführt und in der EURO 6d Norm festgelegt.

Gute Gründe für eine Abgasreinigung

Verbrennungsmotoren stoßen verschiedene Arten von Abgasen aus, die sich schädigend auf die Umwelt auswirken. Neben der Klimaerwärmung haben solche Emissionen auch gesundheitliche Folgen und verschlechtern die Luftqualität. Daher regelt die EU durch Normen die Emissionsausstöße im Straßenverkehr. Zu diesen Schadstoffen gehören:

-Stickoxide: entstehen durch hohe Temperaturen im Verbrennungsvorgang, verursachen Atemwegserkrankungen und eine Versauerung verschiedener Umweltprozesse
-Unverbrannte Kohlenwasserstoffe: Verursacht durch unvollständige Verbrennung ebenso wie Verdunstung von Kraftststoffen. Tragen zur globalen Erdwärmung bei
-Feinstaubpartikel: Verursacht durch unvollständige Verbrennung von Kraftstoffen, verursachen Atemwegserkrankungen und sind möglicherweise krebserregend

Welche Technologien zur Abgasreinigung gibt es?

Gegen Feinstaubpartikel werden in Neuwagen Partikelfilter eingebaut, bei Dieselfahrzeugen wird die SCr Technologie eingesetzt, um Stickoxide zu reduzieren.

Partikelfilter:

Verbrennungsmotoren stoßen neben CO2 Emissionen auch kleine Partikel aus. Um diese Partikel abzufangen, werden Partikelfilter in Neuwagen eingebaut. Diese funktionieren über eine poröse Metallstruktur im Filter, welche die Partikel einfangen.
Im Filterbehältnis werden diese dann regelmäßig verbrannt, was auch automatische Regeneration genannt wird.
Der Vorgang passiert bei Ottomotoren durchgängig, bei Dieselmotoren hingegen muss der Vorgang automatisch und regelmäßig ausgelöst werden. Zusätzliche Wartungen fallen durch die Partikelfilter nicht an.

SCR:

Die SCR Technologie meint die selektive katalytische Reduktion. Die SCR funktioniert über das viel besprochene AdBlue Mittel, das in den Abgasstrom eingespritzt wird.
Das AdBlue besteht aus künstlich produziertem Harnstoff und einem Großteil entmineralisiertem Wasser. Es verwandelt dann die Abgase im SCR Katalysator in Gase wie Wasserdampf und Stickstoff, die weder gesundheitsschädlich noch schädlich für die Umwelt sind und über den Auspuff abgegeben werden.
Selbstverständlich haben weder die SCR Technologie noch der Partikelfilter Einfluss auf die Motorenleistung oder den Kraftstoffverbrauch.
Außerdem wirkt sie unter allen Fahrbedingungen, unabhängig von Wetter, Verkehrslage oder Tempo. So werden die neuen EU Normen genauestens eingehalten.

Kurz zusammengefasst: Bringen die neuen Motoren Nachteile mit sich?

1. Bringen die technologischen Neuerungen einen Leistungsverlust mit sich?

Nein. Die technologischen Veränderungen, wie der Einbau von Filtern, hat überhaupt keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Motors. An einigen Stellen können die neuen Motoren sogar eine Leistungssteigerung mit sich bringen.

2. Ist das AdBlue Mittel toxisch?

AdBlue besteht aus entmineralisiertem Wasser und Harnstoff. Es ist nicht toxisch und nicht unmittelbar gefährlich.
Es ist weder entzündlich, noch toxisch oder explosiv und wird auch von EU-Richtlinien als ungefährlich gewertet. Dennoch sollte natürlich keine Einnahme oder ein Einatmen erfolgen.

3. Sind die neuen Motoren für die Kunden kostenintensiver?

Nein. Da das SCR System keine Wartung braucht und das AdBlue vom Kunden selbst eingefüllt werden kann, kommen keine zusätzlichen Kosten auf den Kunden zu.

4. Was passiert, wenn der AdBlue Tank eine Motorsperre auslöst?

Die Startsperre wird nur dann ausgelöst, wenn der AdBlue Tank leer ist. Das ist allerdings kein Problem, da lediglich der Tank nachgefüllt werden muss, um die Sperre zu lösen.
 

Die wichtigsten Informationen zum Thema AdBlue

Im Grunde ist AdBlue keine komplizierte Neuerung, der Kunde muss also keinen großen Aufwand betreiben.
Das AdBlue befindet sich in einem separaten und beheizten Tank, da das Mittel bei Temperaturen von -11 Grad einfriert. Meist befindet sich dieser Tank unter dem Tankdeckel.
Gut zu wissen ist außerdem, dass das AdBlue Mittel äußerst ergiebig ist. Der Verbrauch ist zwar von Modell zu Modell unterschiedlich, doch im Durchschnitt passen in jeden Tank etwa 15-20 Liter. Eine Tankfüllung reicht dann für ca. 7.000 Kilometer.
Der Füllstand wird bei den meisten Wagen im normalen Borddisplay angezeigt. Ist der Tank fast leer, wird ein Warnsignal ausgelöst. Dann sollte das AdBlue sobald wie möglich nachgefüllt werden, da ansonsten bis zum nächsten Nachfüllen eine Motorsperre ausgelöst wird.
Neues AdBlue ist an Tankstellen oder Geschäften für Kfz-Zubehör erhältlich und kann dann in den speziellen AdBlue Tank gefüllt werden. Dabei ist in jedem Fall zu beachten, dass das AdBlue in keinem Fall in den Brennstofftank gehört und ebenfalls nicht mit dem Autolack in Berührung kommen sollte. Daher ist beim Befüllen des Tanks ein wenig Umsicht geboten.

Zusammenfassung:

Die neue Euro 6d-Temp Norm soll dafür sorgen, dass Emissionsstandards auch unter realen Fahrbedingungen eingehalten werden. Um den neuen Standards zu entsprechen, hat Renault für Diesel und Benziner neue Motoren mit der SCR Technologie und AdBlue Einspritzung entwickelt.
Ottomotoren werden mit modernsten Partikelfiltern ausgestattet. Kunden müssen sich jedoch keine Sorgen über eine verringerte Leistung oder einen erhöhten Wartungsaufwand machen.
Die Partikelfilter und neuen Technologien sind pflegeleicht und die neuen Motoren bringen sogar verbesserten Fahrspaß mit sich.

Wer dennoch mehr Informationen zum Thema SCR und AdBlue einholen möchte, kann sich im Autohaus Tabor beraten lassen.

Alle genannten Motoren: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 7,4 – 4,3; CO2-Emissionen kombiniert (g/km) 168 – 102. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 und § 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV in der gegenwärtig geltenden Fassung und ohne Zusatzausstattung ermittelt.